Das Beobachterabzeichen der Luftwaffe
Das Beobachterabzeichen war ein Tätigkeitsabzeichen der deutschen Luftwaffe im 2. Weltkrieg. Es wurde am 19. Januar 1935 durch den Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Hermann Göring, in Berlin gestiftet. Es zählt zu den Ehrenzeichen und ist kein Orden im eigentlichen Sinne.
Gestaltung des Beobachterabzeichens
Hochovales Abzeichen aus Buntmetall, oder Zink, in seltenen Fällen auch aus Aluminium, bzw. aus Kombinationen dieser Materialien. Der Kranz wird gebildet aus Eichenlaub und Lorbeer, jeweils eine Hälfte des Kranzes. Der Kranz unten gebunden. Darauf ein detaillierter Adler mit leicht angewinkelten Flügeln. Die Flügel ragen beidseitig leicht über den Kranz. In den Klauen ein Hakenkreuz. Der Adler auf den Kranz aufgesetzt. Der Kranz versilbert, der Adler geschwärzt, in Ausnahmefällen versilbert.
Bekannte Hersteller sind die Firmen, C.E. Juncker, Berlin (CEJ) ; Assmann & Sohn, Lüdenscheid (A) ; Wilhelm Deumer, Lüdenscheid ; Jimme & Sohn, Berlin ; Friedrich Linden, Lüdenscheid (FLL) und Gebrüder Wegerhof, Lüdenscheid (GWL).
Voraussetzungen für die Verleihung des Beobachterabzeichens der Luftwaffe
Das Abzeichen wurde nach dem erfolgreichen Abschluss einer der Beobachterschulen der Luftwaffe verliehen. Es wurde als Ausbildungsbestätigung an die Beobachter verliehen und ist daher kein Kampfabzeichen im eigentlichen Sinne, sondern ein Tätigkeitsabzeichen.
Es konnte auch an Personen vergeben werden, die vor Stiftung des Beobachterabzeichens zum Beobachter ausgebildet wurden, sofern sie noch, oder wieder in der Luftwaffe dienten.
Verleihungszahlen des Beobachterabzeichens
Die genauen Zahlen sind leider unbekannt. Es wird aber von ca. 35.000 Verleihungen bis zum Ende des 2.Weltkrieges ausgegangen.
Trageweise des Beobachterabzeichens
Das Beobachterabzeichen wurde als Steckabzeichen auf der rechten Brustseite getragen. Sollte der Träger auch mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet worden sein, so musste das Beobachterabzeichen unterhalb des Eisernen Kreuzes getragen werden. Wurde der Träger später noch zum Piloten ausgebildet, so bekam er kein Flugzeugführerabzeichen verliehen, sondern das Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen, das sogenannte „Doppelabzeichen“.
Die Urkunde für das Beobachterabzeichens
Über die Verleihung wurde eine Urkunde mit Unterschrift des Einheitsführers und Stempel der Einheit ausgestellt. Die Verleihung wurde in das Soldbuch bzw. den Wehrpass des Trägers eingetragen. In Nachlässen findet sich auch häufig der Beobachterschein, als Nachweis des bestandenen Beobachterlehrgangs.
Wert und Ankauf eines Beobachterabzeichens
Durch die große Vielzahl der verschiedenen Varianten kann ein Wert nur individuell ermittelt werden. Einzelne Abzeichen können, je nach Ausführung, zwischen 200,- € und 1.800,-€ wert sein. Umfangreiche Nachlässe, mit Urkunden, Fotos, etc. können aber auch deutlich über 4.000,-€ wert sein. Aber auch einzelne Urkunden, Etuis, Miniaturen und Trägerfotos sind für den Sammler von Militaria und damit für uns von großen Interesse und werden jederzeit angekauft.