Eisernes Kreuz 1.Klasse
Das Eiserne Kreuz 1. Klasse (EK-1) ist eine Stufe des militärischen, deutschen Orden des Eisernen Kreuzes. Die 1. Klasse ist die nächst höhere Stufe nach den Eisernen Kreuz 2. Klasse. Sie wurde sowohl in den napoleonischen Kriegen von 1813, als auch im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871, als auch in den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts verliehen. In der Form nach den Ordensgesetztes von 1957 (ohne Hakenkreuz) konnte und wurde es auch in der Bundesrepublik weitergetragen.
Als höher Stufe wurde im 2. Weltkrieg das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes geschaffen.
Gestaltung des Eiserne Kreuzes 1. Klasse
Da es sich bei den Eisernen Kreuz 1. Klasse um ein Steckabzeichen handelt, befindet sich rückseitig eine Tragenadel, bzw. Schraubscheibe, oder andere Möglichkeit zur Befestigung. Im Gegensatz zur 2. Klasse, weißt es keine Band Öse auf. Auf der Frontseite ein schwarzes Tatzen Kreuz. Meist aus geschwärzten Eisen, aber auch Buntmetall, oder Zink. Gefasst in einen silbernen Rahmen. Die innere Hälfte des Rahmens fein gerippt, die äußeren Kanten glatt und poliert. Der Rahmen meist aus versilberten Buntmetall, aber auch aus echten Silber. Oft über die Jahre stark patiniert. Die Rückseite im Gegensatz zur 2. Klasse nicht weiter gestaltet. Meist handelt es sich nur um eine einfache silberne Rückenplatte.
Auf den 6-Uhr Arm der Frontseite das jeweilige Stiftungsjahr „1870“, „1914“, oder „1939“. Die Kreuze der ersten Stiftung 1813 ganz ohne Datum.
In der Mitte des Kreuzes die Monogramme des jeweiligen Monarchen 1870 das „W“ für König Wilhelm von Preußen, 1914 das „W“ für den Deutschen Kaiser Wilhelm II. Die erste Stiftung von 1813 wieder ohne Kennzeichnung, die Stiftung von 1939 ohne Monogramm, stattdessen an dieser Stelle ein Hakenkreuz.
Auf den 12-Arm der Stiftungen von 1870 und 1914 eine Krone, bei den Stiftungen von 1813 und 1939 ohne weitere Verzierungen.
Trageweise des Eisernen Kreuzes 1. Klasse
Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde als Steckabzeichen auf der linken Brustseite getragen. Wurden andere Steckauszeichnungen getragen, mussten diese stets unterhalb des Eisernen Kreuzes 1. Klasse getragenen werden. Da das Tragen der eigentlichen Auszeichnung im Felde unter Kampfbedingungen oft unpraktisch war, wurden in den beiden Weltkriegen, spezielle Stoff Varianten des Eisernen Kreuzes 1. Klasse gefertigt. Und durften unter bestimmten Bedingungen getragen werden.
Verleihungszahlen des Eisernen Kreuzes 1. Klasse
In den Kriegen von 1813, bzw. von 1870/71 wurde das Eisernen Kreuz 1. Klasse sehr sparsam verliehen. 1813 nur ca. 650 und 1870/71 ca. 1.300 Exemplare. Im 1. Weltkrieg wurde zu Beginn ähnlich sparsam verfahren, was sich allerdings im weiteren Verlauf des Krieges änderte, so dass im 1. Weltkrieg schließlich ca. 150.000 Exemplare verliehen wurden. Wobei im ersten Kriegsjahr 1914 nur ca. 3.500 Exemplare verliehen wurden und im letzten 1918 ca. 23.000.
Im 2.Weltkrige zeigte sich eine ähnliche Entwicklung wie im 1. Weltkrieg. War man am Anfang bemüht die Verleihungsbedingungen hoch zu halten, so ließ sich dies im weiteren Verlauf des Krieges auf Grund seiner Dauer und zunehmender Härte nicht durchhalten. Im Verlauf des 2. Weltkrieges wurden schließlich ca. 470.000 Eisernen Kreuze 1. Klasse verliehen. Davon ca. 145.000 Wiederholungsspangen 1. Klasse, für bereits mit den Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnete Veteranen des 1. Weltkrieges.
Die Testpilotin Hanna Reitsch war die einzige Trägerin des Eisernen Kreuzes 1. Klasse, verliehen am 5.11.1942.
Wert und Ankauf eines Eisernen Kreuzes 1. Klasse
Durch die große Vielzahl verschiedener Varianten und den langen Verleihungszeitraum, kann ein Wert nur individuell ermittelt werden. Kreuze aus den 1. bzw. 2. Weltkrieg bringen in der Regel um die 100,-€, wobei Ausnahmen auch 1.000,-€ und mehr bringen können. Ältere Kreuze bringen in der Regel immer deutlich über 1.000,-€. Frühe Stücke von 1813 auch 10.000,-€ und mehr. Aber auch Urkunden, Etuis und Trägerfotos sind für den Sammler von Interesse.