Sie haben keine Artikel im Warenkorb.
Der Eiserner Halbmond
Ist eine osmanische Kriegsauszeichnung (osmanisch حرب مدالیه سی, İA Ḥarb Madalyası). Sie wurde am 1. März 1915 durch Sultan Mehmed V. gestiftet. Sie wurde häufig auch an die verbündeten Deutschen und Österreicher verliehen. Im deutschsprachigen Raum wird sie als Eiserner Halbmond bezeichnet. Im englischsprachigen Raum wird sie auch als „Gallipoli Star“ bezeichnet. Die englischsprachige Bezeichnung „Gallipoli Star“ erinnert an die heftigen Kämpfe zwischen britischen, bzw. mit ihnen verbündeten und osmanischen Truppen vom 19. Februar 1915 bis zum 9. Januar 1916 um die Halbinsel Gallipoli. Der 25. April wird als Jahrestag der Landung auf Gallipoli noch heute in Australien und Neuseeland als nationaler Gedenktag begangen.
Der Eiserne Halbmond war die letzte Auszeichnung, die vom Osmanischen Reich vor seinen Zusammenbruch 1918/19, gestiftet wurde.
Gestaltung des Eisernen Halbmondes
Fünfstrahliger, roter Stern, auf dem ein osmanischer Halbmond ruht. In der Mitte befindet sich das Monogramm („Tughra“) des Sultans Mehmed V., darunter das Datum nach islamischer Zeitrechnung „1333“, was der christlichen Jahreszahl 1915 entspricht. Er wurde an einem rot-weißen Band verliehen. Für die Paradeuniform gab es eine Ausführung als Steckabzeichen mit rückseitiger Tragenadel.
Die verliehenen, osmanischen Auszeichnungen waren in der Regel aus lackierten Blech und recht schlicht gefertigt. Vom Eisernen Halbmond gibt es aber auch hochwertige deutsche, bzw. österreichische Fertigungen in sehr guter Qualität. Meist emailliert und mehrteilig, oft auch aus Silber. Diese Auszeichnungen konnten durch Beliehene im Ordenshandel erworben werden. Der bekannteste deutsche Hersteller dieser Auszeichnung war die Firma B.B.&Co..
Voraussetzung für die Verleihung des Eisernen Halbmondes
Der Eiserne Halbmond konnte an alle Soldaten der Osmanischen Armee und ihre Verbündeten verliehen werden. Insbesondere an Deutsche und Österreicher. Voraussetzung waren Tapferkeit und Verdienste an der Front. Die Verleihung konnte durch den Sultan selbst, oder seinen Oberkommandierenden und Kriegsminister Generalleutnant Enver Pascha vorgenommen werden. Aber auch der deutsche General Otto Liman von Sanders konnte in seiner Eigenschaft als deutscher Befehlshaber an der osmanischen Front die Auszeichnung verleihen. General Otto Liman von Sanders war auch Marschall der osmanischen Armee.
Nach 1920 weigerte sich der Sultan jedoch, andere als von ihm selbst verliehene Auszeichnungen anzuerkennen.
Verleihungszahlen des Eisernen Halbmondes
Die Verleihungszahlen sind leider nicht bekannt. Es dienten ca. 25.000 deutsche Soldaten bis 1918 auf den osmanischen Kriegsschauplatz. Daher kann zumindest von nur einigen 1.000 deutschen Trägern ausgegangen werden.
Trageweise des Eisernen Halbmondes
Wie das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde der selbst nur am Verleihungstag getragen. Danach wurde das Band, ebenfalls wie beim Eisernen Kreuz 2. Klasse, mit dem zweiten Knopfloch der Uniform vernäht. Der Orden als Steckorden durfte nur zur Paradeuniform, auf der rechten Brustseite, getragen werden. Deutsche trugen die Steckauszeichnung aber auch gerne wie das Eiserne Kreuz 1. Klasse auf der linken Brustseite.
Es kommen auch Stücke mit auf den Band aufgelegten Gefechtsspangen vor. Diese Spangen sind aber nicht offiziell und durften eigentlich nicht getragen werden.
Ein türkisches Gesetz vom 21. November 1951 gestattet ausdrücklich das Tragen früherer osmanischer Kriegsauszeichnungen. Der Eisernen Halbmond war und ist auch heute noch in der Türkei eine hochangesehene Auszeichnung.
Wert und Ankauf eines Eisernen Halbmondes
Durch die große Vielzahl der verschiedenen Varianten kann ein Wert nur individuell ermittelt werden. Osmanische Ausführungen sind beim Sammler weniger beliebt und erzielen selten mehr als 100,-€. Hochwertige deutsche Fertigungen sind beim Sammler beliebter und können bis zu 500,-€ erzielen. Besondere Stücke auch 1.000,-€ und mehr. Gesucht sind aber auch Urkunden, Trägerfotos, Miniaturen und Etuis. Wir sind jederzeit am Ankauf entsprechender Stücke interessiert.
