Die Ehrentafelspange der Kriegsmarine
Die Ehrentafelspange war eine deutsche Kriegsauszeichnung der Kriegsmarine während des 2. Weltkriegs. Bereits seit dem 23. Februar 1943 wurden verdiente Soldaten der Kriegsmarine als besondere Ehrung in der Ehrentafel der Kriegsmarine genannt. Um diese besondere Ehrung auch äußerlich kenntlich zu machen wurde am 13. Mai 1944, durch Großadmiral Karl Dönitz als Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, die Ehrentafelspange der Kriegsmarine gestiftet. Oft wird die Ehrentafelspange der Kriegsmarine auch als „Ehrenblattspange der Kriegsmarine“ bezeichnet, was aber nicht zutreffend ist. Als analoge Auszeichnung wurden auch die Ehrenblattspange des Heeres und die Ehrenblattspange der Luftwaffe durch die jeweiligen Oberbefehlshaber gestiftet.
Gestaltung der Ehrentafelspange der Kriegsmarine
Die Auszeichnung aus vergoldeten Buntmetall zeigt mittig einen Anker als Symbol der Marine. Auf dem Anker befindet sich ein auf der Spitze stehendes Hakenkreuz. Umgeben ist das Hakenkreuz von einem feinen Kranz aus Eichenlaub. Das Abzeichen ist hohlgeprägt. Rückseitig befinden sich vier Splinte aus Runddraht zur Befestigung auf dem Trageband. Der Bereich zwischen Anker und Kranz ist unterhalb der Anker Arme nicht(!) ausgestanzt. Die Maße sind ca. 24 x 24 mm. Das Gewicht beträgt ca. 2,5 g. Hergestellt wurde die Spange durch die Firma Otto Klein, Hanau.
Voraussetzungen für die Verleihung der Ehrentafelspange der Kriegsmarine
Die Ehrentafelspange konnte an alle Soldaten der Kriegsmarine verliehen werden, die in der Ehrentafel der Kriegsmarine genannt wurden und nicht Inhaber des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes oder des Deutschen Kreuzes in Gold waren.
Für die Nennung in der Ehrentafel der Kriegsmarine war eine Tapferkeitstat notwendig, die sich in ganz besonderem Maße über jede durchschnittliche Leistung erhebt. Auch die Beseitigung einer schweren Störung im Schiffsbetrieb, wenn sie die Gefechtsbereitschaft des Schiffes betraf, konnte Anlass zur Nennung in der Ehrentafel sein. Angehörige der Kriegsmarine, die bei der Tapferkeitstat gefallen waren, konnten ebenfalls aufgenommen werden.
Verleihungszahlen der Ehrentafelspange der Kriegsmarine
Leider liegen keine verlässlichen Zahlen zur Verleihung der Ehrentafelspange der Kriegsmarine vor. Es lassen sich 29 Verleihungen sicher belegen, es kann aber von deutlich mehr Verleihungen ausgegangen werden. Auch wurden sicher einige Hundert Spangen produziert. Die Ehrentafelspange ist aber mit Sicherheit die weitaus seltenste der drei „Ehrenblattspangen“.
Trageweise der Ehrentafelspange der Kriegsmarine
Die Ehrentafelspange wurde auf das Band des Eisernen Kreuzes 2. Klasse 1939 aufgeklammert und wie das Band zum Eisernen Kreuz im Knopfloch von Bluse oder Rock getragen; nicht jedoch auf der Ordensschnalle, bzw. Feldspange. Das gleichzeitige Tragen des Bandes des Eisernen Kreuzes 2. Klasse von 1914 mit Wiederholungsspange 1939 war nicht gestattet. In der Form nach dem Ordensgesetz von 1957, Anker ohne Hakenkreuz, kann die Ehrenblattspange auch in der Bundesrepublik weitergetragen werden.
Die Urkunde für die Ehrentafelspange der Kriegsmarine
Der Beliehene erhielt eine Urkunde über die Verleihung. Sein Name, Dienstgrad und Einheit wurden in der Ehrentafel der deutschen Kriegsmarine veröffentlicht. Die Verleihung wurde in das Soldbuch und den Wehrpass des Trägers eingetragen.
Wert und Ankauf einer Ehrentafelspange der Kriegsmarine
Eine einzelne Spange ist je nach Zustand um die 1.800,-€ wert. Für den Sammler und damit natürlich auch für uns, sind große, möglichst vollständige Nachlässe mit Orden, Urkunden, Fotos, etc. von besonderen Wert und Interesse.