Die Ehrenblattspange des Heeres
Die Ehrenblattspange war eine deutsche Kriegsauszeichnung während des 2. Weltkriegs. Bereits seit dem 22. Juli 1941 wurden verdiente Soldaten des Heeres und der Waffen-SS als besondere Ehrung im „Ehrenblatt des Deutschen Heeres“ genannt. Um diese besondere Ehrung auch äußerlich kenntlich zu machen, wurde am 30. Januar 1944 durch Adolf Hitler, in seiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber des Heeres, die Ehrenblattspange des Heeres gestiftet. Als analoge Auszeichnung wurden auch die Ehrenblattspange der Luftwaffe und die Ehrentafelspange der Kriegsmarine durch die jeweiligen Oberbefehlshaber gestiftet.
Gestaltung der Ehrenblattspange des Heeres
Die Auszeichnung aus vergoldeten Buntmetall zeigt mittig ein poliertes Hakenkreuz. Umgeben ist das Hakenkreuz von einem feinen Kranz aus Eichenlaub. Der Kranz ist unten mit einer Schleife gebunden. Das Hakenkreuz ist massiv gefertigt und separat eingelötet, der Kranz ist hohlgeprägt. Rückseitig befinden sich vier Splinte aus Runddraht zur Befestigung auf den Trageband. Die Maße sind ca. 24,5 x 25,5 mm, das Hakenkreuz selbst ca. 11,5 x 11,5 mm. Das Gewicht beträgt ca. 3,5 g. Hergestellt wurde die Spange durch die Firma Otto Klein, Hanau.
Voraussetzungen für die Verleihung der Ehrenblattspange des Heeres
Die Ehrenblattspange wurde an alle Soldaten des Heeres und der Waffen-SS verliehen, die im Ehrenblatt des deutschen Heeres genannt wurden. Im Ehrenblatt des Heeres wurden die Namen der Soldaten genannt, die sich im Kampfe in außergewöhnlicher Weise hervorgetan haben. Es kamen nur Taten in Betracht, die sich so aus den übrigen herausheben, dass ihre öffentliche Erwähnung vor dem deutschen Volk gerechtfertigt erschien.
Die kommandierenden Generäle sollten beurteilen, ob die Tat diesen hohen Anforderungen entsprach. In ruhigen Zeiten sollte dabei mit anderem Maßstab gemessen werden, als in Zeiten entscheidender Kampfhandlungen.
Die Soldaten mussten ebenfalls mindestens im Besitz des Eisernen Kreuzes 1. Klasse oder der Wiederholungsspange 1939 sein. Bei Verleihungen an Unteroffiziers- und Mannschaftsdienstgrade wurde der beliehene Soldat gleichzeitig in den nächst höheren Dienstgrad befördert.
Oft wurden Soldaten, die zwar für die Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes vorgeschlagen waren, deren Verleihung aber nicht genehmigt wurde, mit der Ehrenblattspange ausgezeichnet. Die Ehrenblattspange ist aber keine Vor- oder Zwischenstufe zum Ritterkreuz, sondern eine völlig unabhängige Auszeichnung.
Verleihungszahlen der Ehrenblattspange des Heeres
Insgesamt wurde die Ehrenblattspange des Heeres 4.272 mal verliehen. Davon 4.107 mal an Angehörige des Heeres und 165 mal an Angehörige der Waffen-SS. Die letzte, auch veröffentlichte Verleihung, fand am 15. Februar 1945 statt.
Trageweise der Ehrenblattspange des Heeres
Die Ehrenblattspange wurde auf das Band des Eisernen Kreuzes 2. Klasse 1939 aufgeklammert und wie das Band zum Eisernen Kreuz im Knopfloch von Bluse oder Rock getragen. Nicht jedoch auf der Ordensschnalle, bzw. Feldspange. Das gleichzeitige Tragen des Bandes des Eisernen Kreuzes 2. Klasse von 1914 mit Wiederholungsspange 1939 war nicht gestattet. In der Form nach dem Ordensgesetz von 1957, anstelle des Hakenkreuzes hier zwei gekreuzte Schwerter, kann die Ehrenblattspange auch in der Bundesrepublik weitergetragen werden.
Die Urkunde für die Ehrenblattspange des Heeres
Der Beliehene erhielt eine Urkunde über die Verleihung. Sein Name, Dienstgrad und Einheit wurden im Ehrenblatt des Deutschen Heeres veröffentlicht. Dieses Ehrenblatt wird als Anlage zum Teil C des Heeres-Verordnungsblattes veröffentlicht. Die Verleihung wurde in das Soldbuch und den Wehrpass des Trägers eingetragen.
Wert und Ankauf einer Ehrenblattspange des Heeres
Eine einzelne Spange ist je nach Zustand um die 1.500,-€ wert. Für den Sammler und damit natürlich auch für uns, sind große, möglichst vollständige Nachlässe mit Orden, Urkunden, Fotos, etc. von besonderen Wert und Interesse. Aber auch einzelne Spangen, Urkunden, Etuis oder Trägerfotos sind gesucht und werden von uns jederzeit angekauft.