Der Ehrenpokal für besondere Leistung im Luftkrieg

Bei dem Ehrenpokal handelt es sich um eine nichttragbare Auszeichnung der deutschen Luftwaffe im 2. Weltkrieg. Der Pokal wurde am 27. Februar 1940 durch Reichsmarschall Hermann Göring, in seiner Eigenschaft als Oberbefehlshabender der Luftwaffe, gestiftet. Erster Beliehener war der Oberstleutnant Johann Schalk, am 21. August 1940. Umgangssprachlich wird er oft auch als „Ehrenpokal der Luftwaffe“ , oder einfach nur als „Luftwaffen Pokal“ bezeichnet. Die Verleihung des Ehrenpokals wurde auf Anweisung Görings Ende 1944 eingestellt.
Vorbild für den Pokal war der Ehrenbecher für den Sieger im Luftkampf aus den 1. Weltkrieg.

Gestaltung des Ehrenpokals für besondere Leistungen im Luftkrieg

Der Pokal zeigt vorderseitig zwei detaillierte Adler im Kampf. Rückseitig ein Eisernes Kreuz in der Form von 1939 mit Hakenkreuz. Der Sockel des Pokales ist mit Eichenlaub geschmückt, auf den Sockel umlaufend ein Band, auf den Band graviert der Name des Beliehenen mit Dienstgrad und Verleihungsdatum. Auf den Fuß erhaben „FÜR BESONDERE LEISTUNGEN IM LUFTKRIEG“.
Der Pokal wurde mehrteilig gefertigt, frühe Pokale aus echten Silber (835), spätere Pokale aus versilberten Alpaka. Die Umstellung erfolgte ca. Anfang/Mitte 1942. Optisch sind sie aber kaum zu unterscheiden. Auf der Unterseite der Stempel der Hersteller Firma „Joh. Wagner & Sohn“ für die Firma Johann Wagner & Sohn aus Berlin. Dazu entweder die Silber Punze „835“ mit Halbmond und Krone, oder „Feinsilber Auflage, Alpaka“.
Der Pokal ist 228 mm hoch und hat einen Durchmesser von 100 mm.

Voraussetzungen für die Verleihung des Ehrenpokals für besondere Leistungen im Luftkrieg

Der Pokal konnte an alle Angehörigen der Luftwaffe verliehen, die Piloten, oder zumindest Teil einer Flugzeugbesatzung waren. Aber auch vereinzelte Verleihungen an nicht fliegendes Personal sind bekannt, so z.B. an Fallschirmjäger, oder Angehörige der Flakartillerie der Luftwaffe. Für das nicht fliegende Personal wurde 1942 die Ehrenschale für hervorragende Kampfleistungen der Luftwaffe gestiftet. Die Verleihung setzte Verdienste, bzw. Tapferkeitstaten voraus die über den Anforderungen für ein Eisernes Kreuz 1. Klasse lagen, aber noch nicht zur Verleihung des Deutschen Kreuzes in Gold, bzw. des Ritterkreuzes ausreichten.

Verleihungszahlen des Ehrenpokals für besondere Leistungen im Luftkrieg

Der Pokal wurde insgesamt ca. 58.000-mal verliehen, wobei kriegsbedingt nur ca. 13 - 15.000 Pokale wirklich ausgegeben wurden. Davon ca. 4.000 aus Silber gefertigte Pokale.

Die Urkunde zum Ehrenpokal für besondere Leistungen im Luftkrieg

Über die Verleihung wurde eine Urkunde ausgestellt. Die Urkunde in Format DIN-A4 zeigt einen Luftwaffenadler mit Hakenkreuz und wurde im Namen des „Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe“. ausgestellt. Unten links befindet sich ein Blindprägesiegel. Wie alle Auszeichnungen wurde auch den Ehrenpokal in Wehrpass und Soldbuch eingetragen.

Wert und Ankauf eines Ehrenpokals für besondere Leistungen im Luftkrieg

Ein Wert kann nur individuell ermittelt werden. Da der Name des Trägers für den Wert eine entscheidende Rolle spielt. So kann der Pokal eines hochausgezeichneten Jagdfliegers ein Vielfaches eines unbekannten Fliegerschützen kosten. Generell kann man aber von Preisen ab 2.500,-€ für Pokale aus Alpaka und Preisen ab 3.000,-€ für Pokale aus Silber ausgehen. Einzelne Urkunden kosten in der Regel ca. 300,-€, aber auch hier können Urkunden interessanter Träger mitunter ein Vielfaches erzielen.

Hier einige Beispiele zum Thema Ehrenpokal aus unseren Archiv:

Luftwaffe, Ehrenpokal für besondere Leistungen in Luftkrieg, "Rolf Nöller", 1940 (!), Silber

Luftwaffe, Ehrenpokal für besondere Leistungen in Luftkrieg, "Hans Pasold", Silber

Luftwaffe, Ehrenpokal für besondere Leistungen in Luftkrieg, "Remberg", Silber, Ritterkreuzträger



Wir sind jederzeit am Ankauf einzelner Pokale, von Urkunden, oder Etuis interessiert, aber auch ganzer Nachlässe von Trägern kaufen wir jederzeit.