Der Leninorden

Der Leninorden (russisch Орден Ленина) wurde am 6. April 1930 durch Erlass des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitee gestiftet. Benannt war der Orden nach dem russischen Revolutionär und ersten Staatschef der Sowjetunion Wladimir Iljitsch Lenin (1870 – 1924). Bis zur Stiftung des Ordens Held der Sowjetunion 1934 war er die höchste, militärische und zivile Auszeichnung der Sowjetunion, blieb aber auch nach 1934 noch eine hochangesehene Auszeichnung. Der Orden war einstufig, Mehrfachverleihungen waren aber möglich, bis zu elf Verleihungen an eine Person sind bekannt. Er wurde bis 1991 verliehen.

Gestaltung des Leninordens

Das Ordenszeichen ist ein rundes Medaillon mit einem Porträt des nach links blickenden Lenin, über dem eine rot emaillierte Fahne mit der kyrillischen Inschrift „ЛЕНИН“ (LENIN) schwebt. Das Medaillon war von einem goldenen Kranz aus Kornähren umgeben, der links einen kleinen roten Stern und unten mittig das sowjetische Hammer und Sichel Symbol trug.
Ganz frühe, extrem seltene Varianten zeigen Lenin vor einen Industriebetrieb mit Schornsteinen und einen Traktor im Vordergrund, auch die Symbole im Ährenkranz sind anders verteilt. Diese frühen, seltenen Stücke werden auch als „Traktor-Lenin“ Bezeichnet.
Die frühen Orden wurden als Steckorden mit Schraubscheibe auf der Rückseite getragen, die späteren an einer fünfeckigen Spange. Das Band ist rot mit beidseitig doppelten goldenen Randstreifen. Das Medaillon ist in Gold, das Leninporträt in Platin gefertigt. Rückseitig befindet sich die Verleihungsnummer, über die in den meisten Fällen auch eine Bestimmung des Träges möglich ist. Weiter befindet sich auf der Rückseite die Bezeichnung des Herstellers, meist entweder die staatliche Münze Leningrad, oder die staatliche Münze Moskau. Die Auszeichnung ist ca. 44 mm hoch und 40 mm breit, sie wiegt ca. 33 g (ohne Trageband und Ring). Fertigung und Verarbeitung des Ordens selbst sind sehr hochwertig, Spange und Band wirken oft einfach.

Der Leninorden Der Leninorden

Voraussetzung für die Verleihung des Leninordens

Der Leninorden konnte an Bürger der Sowjetunion und ausländische Staatsbürger verliehen werden. Voraussetzung für die Verleihung waren an:

  • Funktionäre, für herausragende Leistungen für Staat, oder Partei (KPDSU)
  • Arbeiter, für herausragende Arbeitsleistungen, bzw. Übererfüllung des Plansolls
  • Soldaten der Roten Armee, für beispielhaften Einsatz im Dienst und Tapferkeit an der Front
  • Ausländische Staatsbürger, für Verdienste um die Völkerfreundschaft und den Frieden, oder der sowjetischen Gesellschaft oder dem Staat herausragende Dienste leisteten

Empfänger der Auszeichnungen Held der Sowjetunion und Held der sozialistischen Arbeit (Held der Arbeit) wurden automatisch auch mit den Leninorden ausgezeichnet.
Der Orden konnte als Besonderheit aber auch an Fabriken, Städte, oder Regionen verliehen werden.

Trageweise des Leninordens

Der Leninorden wurde auf der linken Brustseite getragen. An der großen Ordensschnalle an erster Stelle. Der ranghöhere Orden Held der Sowjetunion wurde separat über der Ordensschnalle getragen. War der Inhaber mehrfacher Träger des Leninordens, wurden auch alle Stücke hintereinander getragen.

Verleihungszahlen des Leninordens

Insgesamt wurden ca. 600.000 Exemplare bis 1991 verliehen. Während des 2. Weltkrieges wurden ca. 36.000 Exemplare an Angehörige der Roten Armee und ihrer Verbündeten verliehen.

Wert und Ankauf eines Leninordens

Durch die große Vielzahl der verschiedenen Varianten kann ein Wert nur individuell ermittelt werden. Stark hängt der Wert des Stückes von der individuellen Verleihungsnummer auf der Rückseite ab, da über sie der Träger ermittelt werden kann bzw. zumindest der Verleihungszeitraum eingegrenzt werden kann. Auch hängt der Wert eines Leninordens, auf Grund des verarbeiteten Edelmetalls stark vom aktuellen Gold- bzw. Platinpreis ab. Für ein einwandfreies Stück kann man aber zumindest von einem Preis ab 1.000,-€ ausgehen.

Wir sind jederzeit am Ankauf von einzelnen Leninorden, von Ordensschnallen, aber auch ganzer Nachlässe von Trägern interessiert.