Frühes Sonderabzeichen für das Niederkämpfen von Panzerkampfwagen durch Einzelkämpfer (Panzerknacker), Moritz Hausch Typ 1 (Panzer aus Buntmetall) - Militaria-Berlin

Frühes Sonderabzeichen für das Niederkämpfen von Panzerkampfwagen durch Einzelkämpfer (Panzerknacker), Moritz Hausch Typ 1 (Panzer aus Buntmetall)

Artikel.- Nr. sold-7599

Excellenter, ungetragener Zustand. Der Panzer aus geschwärzten Buntmatall(!). Vollständig mit allen drei Splinten, der Gegenplatte und der für diese ganz frühe Variante typischen Abdeckung aus hellgrauen(!) Filz. Ohne Hersteller, aber eine bekannte Variante der Firma Moritz Hausch A.G., Pforzheim (Typ 1) , siehe Dirk Schneider, Das Panzervernichtungsabzeichen sowie das Tieffliegervernichtungsabzeichen, S. 55, Typ 1.
Sehr seltenes, gnaz frühes Abzeichen, in exzellenter Erhaltung!

Das Sonderabzeichen für das Niederkämpfen von Panzerkampfwagen durch Einzelkämpfer war eine Auszeichnung für Einzelkämpfer in der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Es wurde an Angehöriger aller Teilstreitkräfte verliehen, also auch an Angehörige der Luftwaffe und der Kriegsmarine.

Das Panzervernichtungsabzeichen wurde am 9. März 1942 gestiftet und konnte rückwirkend ab dem 22. Juni 1941 verliehen werden. Es bestand aus einem rechteckigen Aluminiumgespinst (32 mm x 90 mm), ober- und unterhalb abgegrenzt durch etwa 3 mm eingewirkten dünnen schwarzen Stoffstreifen und einem mittig aufgesetzten, aus Blech (meist magnetisch, aber unmagnetisch) gestanzten Panzer. Der Panzer war in der Regel geschwärzt, es sind aber auch versilberte Varianten bekannt. Der stilisierte Panzer stelle interessanter Weise kein feindliches Modell dar, sondern einen deutschen Panzer Modell IV. Der Panzer wurde mit Hilfe von drei Splinten und einer Gegenplatte auf den Aluminiumgespinst befestigt. Die gegenplatte besteht in der Regel aus Zink. Rückseitig ist das Gespinst durch Gasplane, oder verschiedene andere Stoffe abgedeckt. Getragen wurde das Abzeichen, in dem es am rechten Ärmel in Höhe des Oberarms vernäht wurde. Für jeden weiteren vernichteten bzw. kampfunfähig gemachten Feindpanzer wurde ein weiteres Abzeichen verliehen und am Ärmel vernäht.

Laut Bekanntmachung vom 9. März 1942 musste der feindliche Panzerkampfwagen durch Nahkampfwaffen oder Nahkampfmittel (Panzerbüchse, Gewehrgranate, geballte Ladung usw.)im Nahkampf vernichtet, bzw. außer Gefecht gesetzt werden. Mit Verfügung vom 18. Dezember 1943 wurden auch Panzerfaust und Panzerschreck als Nahkampfwaffe anerkannt.

Als Nahkampfmittel galten geballte Ladungen, meist als Bündel von Handgranaten, Molotowcocktails, Panzerminen oder Hafthohlladungen. Geballte Ladungen oder Handgranaten wurden auf den Panzer bzw. die Kettenlaufräder und Kette geworfen oder gelegt, um den Panzer bewegungsunfähig zu machen. Zum Ausschalten einer Besatzung wurden Handgranaten in die Panzerluken geworfen; der Panzernahbekämpfer musste hierzu auf den Panzer klettern. Molotowcocktails, mit Brandmittel befüllte Glasflaschen mit brennender Lunte, wurden aufs Heck des Panzers geworfen. Durch die Lüftungsschlitze des Motors lief die brennende Flüssigkeit in den Motorraum und setzt diesen in Brand, was in der Regel zu einem Totalausfall des Panzers führte. Die Hafthohlladungen waren mit Magneten versehen, um sie an fahrenden Panzern anbringen zu können.

Damit der Panzernahkämpfer an das Panzerfahrzeug herankam, musste die begleitende Infanterie niedergehalten werden, da sie sonst den angreifenden Soldaten unter Feuer genommen hätte. Der zu bekämpfende Panzer musste stehen bzw. durfte nur sehr langsam fahren. Der Angriff erfolgte von der Seite oder von hinten, da die Sicht aus dem Panzer über die Winkelspiegel sehr eingeschränkt ist. Zudem musste der angreifende Soldat hoffen, dass er von anderen Panzern beim Angriff nicht bemerkt wurde, da er sonst möglichem MG-Beschuss ausgesetzt war. Im Gegensatz dazu konnte der Angriff mit Panzerbüchse, Gewehrgranate, Panzerfaust und Panzerschreck auch aus einer Deckung heraus erfolgen.

Das Goldene Panzervernichtungsabzeichen wurde am 18. Dezember 1943 gestiftet, das sich durch das goldfarbene Gespinst vom einfachen Abzeichen unterschied und nach Abschuss des 5. Panzers verliehen wurde. Das Abzeichen wurde gegen die vier vorher verliehenen getauscht, diese blieben weiterhin in Besitz des Trägers. In der Praxis wurden aber oft weiter fünf silberne Abzeichen anstatt des einen goldenen getragen. Zum einen waren oft nicht genügend goldene Abzeichen bei der Truppe verfügbar, zum anderen wirkten fünf silberne Abzeichen "eindrucksvoller" als ein einzelnes goldene.

Die Panzervernichtungsabzeichen wurden von mehreren Herstellern produziert, in der Ausführung der Abzeichen gab es kleinere Unterschiede. Da anfangs bei Fronttruppen ein Mangel an Panzervernichtungsabzeichen herrschte, wurden auch provisorische und von Soldaten selbst hergestellte Abzeichen verliehen, bzw. getragen.

Die meisten Panzervernichtungsabzeichen erhielten Günther Viezenz (Grenadier-Regiments 7) mit insgesamt 21 Abzeichen, Friedrich Anding (Division Clausewitz) mit 18 Abzeichen und Willi Frey mit 12 Abzeichen. Walter Kuhn (Panzerjäger-Abteilung 1) erhielt vier Panzervernichtungsabzeichen für vier Panzervernichtungen innerhalb eines einzigen Tages.

Die Träger des Abzeichen wurden als Panzerknacker bezeichnet und genoss in der deutschen Öffentlichkeit hohes Ansehen.

Nach Angaben des Generaloberst Heinz Guderian wurden bis Mai 1944 ca. 10.000 Panzervernichtungsabzeichen verliehen. Bis Kriegsende waren es ca. 14.000 Abzeichen.

Da auf den Panzervernichtungsabzeichen kein Hakenkreuz, bzw. andere verbotene Symbole dargestellt waren, durften dieses auch nach 1945 weiter getragen werden und genoss auch in der Bundeswehr hohes Ansehen.
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